Wer mich auf Snapchat zu seinen Freunden zählen kann, kennt vielleicht Jans (fast) täglichen Biertest. Wer nicht verpasst aber eigentlich auch nicht viel. Ich mag Bier, und ich teste gerne Biere die man nicht überall bekommt oder trinkt. "Problem": so oft trinke ich Bier gar nicht. Und wenn, dann oftmals nichts ungewöhnliches. Hier in Göttingen ist das oft Nörten-Hardenberger, das günstige Partybier der Studierenden. Eines dieser Getränke, die man nicht alleine trinkt. Dabei kann Bier etwas besonderes sein, ich verbinde gewisse Gefühle mit gewissen Bieren. Das leichte Einbecker Brauherren ist mein Lieblingsbier im Sommer, ein Pils das für den Genuss in der Sonne gebraut wurde, angenehm herb erfrischt und nicht zu Kopf steigt (ich stehe als Werbetexter zur Verfügung, zumindest bei finanzieller Gegenleistung, Einbecker). Ein Kölsch, 0,2l, ganz klassisch, trinke ich nur in der Kneipe. Für mich ist es Geselligkeit, Kölsch ist so ein angenehm unkomplizieres Getränk. Das Zwickl bei Oma und Opa wenn wir nach dem Mittagessen Fußball gucken. Ihr wisst jetzt was ich meine, oder?
Ich verbinde gute Gefühle mit Einbecker Brauherren. Es wird bei uns in der Mensa verkauft, aber eigentlich hole ich es mir dort nur zu besonderen Anlässen, wie hier. |
Die kleinen Freuden im Leben sind oft die schönsten. Deswegen möchte ich hier mein Lieblingsbier für diese Jahreszeit empfehlen: das Uslarer Bergbräu Dunkel. Und das ganze hier ist Jans nicht wirklich regelmäßige Bierempfehlung. Tatsächlich habe ich das gute Bergbräu schonmal auf dem anfangs genannten Snapchatformat empfohlen. Hier die damalige Rezension:
Eigentlich kann ich den Post damit schon beenden, ist alles gesagt. Aber ein paar Zeilen zum guten Bergbräu hab ich noch. Ich mag dunkles Bier am liebsten in der kälteren Hälfte des Jahres. Schon visuell erfreut die warme, bräunliche Farbe und nach dem Ploppen des Bügelverschlusses (objektiv die beste Form des Flaschenverschlusses) kann man in der Nase den Duft der Röstaromen verspüren. Damit alle Sinne etwas davon haben empfehle ich das Ohr ans Bierglas zu halten während die Krone sich langsam auflöst und dabei dem Prickeln der Schaumbläschen zu lauschen. Das macht einen auch zu einem Hingucker auf Partys.
Und dann der erste Schluck. Der malzige Charakter von dunklem Bier kommt zur Geltung, kombiniert sich mit einer kräftigen Würze und bleibt dabei doch ausgeglichen und überwältigt nicht. Bergbräu Dunkel weiß wann Schluss ist, wenn man möchte kann man es in kurzer Zeit austrinken ohne von der Intensität überwältigt zu werden. Genauso gut kann man es aber auch langsam neben dem Essen trinken, oder einfach nebenbei Abends am Schreibtisch. Klare Empfehlung meinerseits. Es passt dementsprechend zu kräftigen, herzhaften Speisen, Winteressen halt. Klöße, dunkle Sauce, vielleicht sogar etwas Wild. Oder halt einfach zum Abendbrot.
Warum ich es auch noch empfehle? Es kommt aus der Region in Südniedersachsen (Uslar ist eine kleine Stadt im Weserbergland, genauer gesagt im Solling) und wird von einer unabhängingen Brauerei hergestellt. Viele der großen Brauereien, die z.B. Fernsehwerbung schalten, gehören großen Konzernen, oder führen diese. ABInBev aus Belgien besitzt zum Beispiel Hasseröder, Beck's und Spaten. Dr. Oetker besitzt Radeberger. Krombacher ist riesig, Oettinger ebenfalls. Es ist nichts verwerfliches daran Biere von diesen Unternehmen zu trinken und lecker zu finden, aber ich unterstütze gerne die Underdogs und die regionale Lebensmittelproduktion. Und das Beste kommt zum Schluss: mein Lieblingsgenussbier im Winter kostet nichtmal einen Euro pro Flasche. Im Angebot kann man den 20er Kasten für 11 Euro erstehen, zum Vollpreis kostet eine Flasche etwa 80 Cent, wenn ich mich recht entsinne.
In meinem Keller steht diese kleine Freude des Alltags in einem Kasten, ich trinke es gar nicht mal so oft, da ich den Alkoholgenuss nicht zur Gewohnheit machen möchte. Dadurch wird jede Flasche Bergbräu Dunkel die ich mir öffne aber eben zu jener kleinen Freude. Und darum habe ich diesen Post eigentlich wirklich geschrieben: Nicht nur um mein Lieblingsbier zu empfehlen, sondern auch als so eine Art Liebeserklärung an die kleinen Freuden des Alltags. Diese können wie hier ein leckeres Getränk sein, haben aber ganz viele Facetten.
Und zum Schluss nochmal ein alter Biertest aus dem beliebten Snapchatformat Jans (fast) täglicher Biertest aus 2021, nur damit ihr wisst was ihr da eigentlich alle paar Wochen (nicht) verpasst:
Ein bayrisches Erzeugnis, ich glaube an sich war's ganz gut |