Nach all diesen Städten wollte ich auch mal mehr in die Natur. Israel hat besonders im Norden und im Süden Natur zu bieten, die Wüste kommt aber später. Also ging ich zunächst nach Tiberias (also in den Norden). Tiberias ist die größte Stadt am See Genezareth, welcher wiederrum der am tiefsten gelegene See der Welt ist. Aber Tiberias ist an sich nichts besonderes. Es liegt halt am See und hat ein paar schöne Ecken. Und es ist sehr alt, etwa 2000 Jahre. Tiberias ist relativ touristisch, aber um Tiberias gibt es Natur. Also wanderte ich zunächst den Mount Arbel rauf. Die meisten fahren da rauf und zahlen etwa 5.50€ Eintritt pro Person. Aber ich habe sowas gar nicht nötig, und eigentlich auch nichtmal die Kohle für sowas. Außerdem kann man besser über Wanderungen schreiben als über Busfahrten oder sowas.
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Die alte Zitadelle von Tiberias, die Altstadt ist eher unspektakulär. |
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Der See hat etwa ein Drittel der Fläche des Bodensees |
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Der Mount Arbel, die andere Seite sieht ein bisschen spektakulärer aus. |
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Tatsächlich war ich auf diesem Weg der einzige Wanderer. Was den Vorteil hat dass bei diesem Zugang zum Naturschutzgebiet auf dem Berg keine Kasse oder sowas steht. |
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Bergauf, kein Schatten, 25 Grad und windstill. Aber als tougher Abenteurer und guter Freund von Reinhold Messner ist sowas natürlich keine große Sache. |
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Der See Genezareth liegt 212 Meter unter dem Meeresspiegel, weswegen der Berg Arbel eigentlich nur 181 Meter hoch ist. |
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Ich finde meine Selfies meistens ziemlich kacke. Aber Mama freut sich über sowas, hoffe ich. |
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Die cooler aussehende Seite des Mount Arbel. |
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Eine alte osmanische Festung am Berg |
Ich war also ein bisschen auf dem Berg unterwegs, der voller israelischer Familien beim Sabbatausflug war (die dafür aber bezahlt haben, im Gegensatz zum Autor). Ganz nett, aber halt viele Steine und trockenes Gras. Ich hab auf dem Weg ein paar Gazellen und Eidechsen gesehen, und sogar Wölfe soll es hier geben. Dann sah ich aber, nur zehn Meter von mir entfernt sowas wie Murmeltiere. Als ich dann wieder Wlan hatte wusste ich mehr: diese Tiere heißen Klippschliefer und sind hier nichts besonderes. Das beste an ihnen: solange du sie anstarrst, starren sie dich an. Und sie sehen ziemlich flauschig aus.
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Spätestens da wusste ich, dass es eine gute Entscheidung war diesen Tag zu wandern. Am nächsten Tag nahm ich den Bus zur Nordküste des Sees. Da soll Jesus gelebt und gepredigt haben, über das Wasser gelaufen sein und außerdem ist das Ufer da angeblich am schönsten. Das heißt also: Kirchen und Ruinen! Wenn man diesen Blog so liest bekomme ich davon anscheinend nicht genug. Aber Israel hat halt viel davon, und es ist eigentlich auch immer ganz interessant.
Zunächst ist da einmal Tabgha, das anscheinend nur aus ein paar Kirchen besteht. Hier ist die Brotvermehrungkirche, wo Jesus nur mit ein paar Broten und Fischen tausende Menschen ernährt hat. Für ein ähnliches Gefühl: holt doch einfach mal auf einem Schulhof oder so eine Packung Tictacs oder Kaugummis raus. Die Kirche ist relativ neu renoviert und wird sogar von deutschen Mönchen betreut.
Nicht weit davon ist die Primatskapelle. Hier soll Jesus, nachdem er wieder auferstanden ist, mit seinen Jüngern zu Mittag gegessen haben. Und dabei hat er Petrus zum ersten Papst ernannt. Die Primatskapelle ist aber bloß - naja, eine kleine Kapelle halt.
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In der Primatskapelle, der Stein wurde beim Essen als Tisch benutzt. |
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Ich habe es probiert, und kann bestätigen dass ein Normalsterblicher nicht über den See Genezareth gehen kann.
Von Tabgha aus ging ich etwa 90 Minuten bis nach Kafarnaum, wo Jesus gelebt hat und ein paar Wunder wirkte. Heute sind allerdings nur noch Ruinen vom Dorf übrig.
Ein idyllischer Ort ist die griechische Kirche etwa 30 Minuten weiter, die hat einen bunten Garten und sogar Pfaue. Etwa fünf Minuten versuchte ich ein paar Pfaue dazu zu bringen vielleicht mal Pfau-Sachen zu machen, ich glaube (hoffe) das hat keiner gesehen. Ich realisierte also das Pfaue eigentlich bloß extravagante Hühner sind und gab es auf. Und weil der Akku meiner Kamera fast leer war habe ich davon leider auch keine Fotos.
Auf dem Rückweg fand ich zum Glück noch den (relativ) geheimen Wasserfall von dem ich gehört hatte. Beim Hinweg hab ich den Pfad dahin sogar übersehen. Aber ansonsten wäre der Wasserfall ja ein schlechtes Geheimnis oder?
Nach drei Nächten verließ ich Tiberias, weiter in die Golanhöhen. Aber dazu die Tage mehr. Mein Handyladekabel liegt allerdings immer noch da.
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In der Tat...Deine Mama freut sich sehr über Deine Selfies. ;-) <3
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